Shutdown-Diary: Tag 4 (und alle weiteren)

Es ist wie immer mit dem Tagebuchschreiben. Man beginnt mit viel Elan und am 3. Tag ist die Lust aufs Schreiben schon wieder weg.

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Publikationsdatum
04/2020
Shutdown-Diary: Tag 4 (und alle weiteren)

Die HeadStarterz freuen sich, dass die Shutdown-Massnahmen ab kommender Woche wieder schrittweise zurückgebaut werden. Ein Haarschnitt wird uns gut tun. Und auch sonst ist die Vorfreude auf etwas mehr Freiheit gross. Es ist erstaunlich, wie die Zeit verflogen ist. Wenn man mir vor einem halben Jahr gesagt hätte, dass ich während mehreren Wochen auf alle sozialen Aktivitäten mit mehr als 5 Personen verzichten muss, wäre ich überzeugt gewesen, dass das extrem langweilig wird. So war das zum Glück nicht. Irgendwie ist trotzdem auch viel spannendes und neues passiert. In diesem dritten Beitrag des Shutdown-Diary geht es um die Learnings zum Shutdown.

Was habt ihr während dem Shutdown gelernt? Teilt es uns mit: entweder auf LinkedIn als Kommentar zum Post dieses Beitrags oder per E-Mail an: tobias@headstarterz.com! Die wichtigsten Learnings fassen wir in einem Guide zusammen.

Was haben wir während der vergangenen Wochen gelernt?

Teamwork braucht Face-Time (=>nicht die Apple-App!)

Wir haben's in unserem Shutdown-Diary schon erwähnt: Natürlich mussten wir uns Mitte März erstmal neu sortieren. Insbesondere die geschlossenen Schulen haben unseren Arbeitsalltag und die Bürozeiten einiger Teammitglieder ordentlich durcheinander gewirbelt. Zum Glück sind wir flexibel. Remote Working war für uns schon vorher Normalität. Die erforderlichen Anpassungen konnten wir daher gut umsetzen.

Bei HeadStarterz pflegen wir eine Kultur, die stark auf Kollaboration beruht. In unserem Team vereinen wir Personen mit unterschiedlichen, individuellen Skills. Zusammen ergibt sich ein für die Rechtsbranche einzigartiges Angebot. Wer mit HeadStarterz arbeitet, profitiert von dieser umfassenden Kompetenz. Ein wichtiger Teil unserer internen Kollaboration ist folglich der persönliche Austausch am gleichen Tisch. In den vergangenen Wochen haben auch wir festgestellt, dass die digitalen Kommunikationsmittel ziemlich viel möglich machen. Mehr als wir selber geglaubt haben. Langfristig brauchen aber auch wir die persönliche Interaktion (Face-Time).

Warum Zoom-Meetings die persönliche Kommunikation nicht vollständig ersetzen können, könnt ihr hier nachlesen: BBC-Artikel

Man kann auch während einem Shutdown aktiv verkaufen

Business Development aus dem Home Office funktioniert im Wesentlichen genau gleich wie vor dem Shutdown.

Verkaufen tun die, die ihren Zielgruppen nützliche Angebote bieten . Was für die Klient*innen effektiv nützlich ist, muss stets neu beurteilt werden. Das war schon immer so. Die aktuelle Situation führte sicher dazu, dass  bestehende Bedürfnisse an Relevanz eingebüsst haben. Das schlägt auf den Umsatz bei den diesbezüglich eingespielten Dienstleistungen. Ein solcher Shutdown ist aber vor allem eine grosse Chance, weil er viele neue Needs generiert. Folgende Fragen sollten sich alle überlegen:

  • Welche neuen Bedürfnisse sind bei meiner Zielgruppe entstanden? Tipp: Am besten bei der bestehenden Klientschaft anfangen / nachfragen!
  • Wie helfen meine Skills und mein Wissen, diese Bedürfnisse zu befriedigen?
  • Wie kann ich daraus ein sinnvolles Angebot erstellen?
  • Wie kommuniziere ich das Angebot?

Es ist nicht überraschend, dass in der Schweiz insbesondere die grossen Kanzleien relativ schnell eine Corona-Taskforce gebildet und erste Inhalte auf den digitalen Kanälen publiziert haben. Die meisten Firmen haben gemerkt, dass überall Fragen bestehen, die eigentlich alle Rechtsgebiete betreffen. Arbeitsrecht, Konkursrecht, Vertragsrecht, Finanzierungen, Steuerrecht und Sozialversicherungen etc. Es herrscht Beratungsbedarf (und bald wohl auch Litigation-Bedarf).

Natürlich macht die physische Distanz zu den Zielgruppen die Kommunikation im Business Development  komplizierter. Vor allem wenn man sich jahrelang gewohnt war, Akquise über Lunches und Apéros zu betreiben. In der Rechtsbranche wird insbesondere von älteren Berufskolleg*innen gerne darauf hingewiesen, dass die Beziehung zur Klientschaft auf persönlichem Kontakt beruht. Angeblich kann nur so erfolgreich akquiriert werden. Digitale Marketingmittel haben da teilweise einen schweren Stand.

Nun werden diese Instrumente plötzlich wichtig. Sie schaffen Sichtbarkeit. Und: Sie rücken die Inhalte ins Zentrum. Digitales Marketing beruht auf dem «Content is King»-Prinzip. Anwaltskanzleien haben Inhalte, die sie hierzu wirksam einsetzen können. Für uns war das digitale Marketing in dieser Zeit auf jeden Fall Gold wert.

Die richtigen Inhalte produzieren, diese sinnvoll platzieren und dauerhaft zugänglich machen. Darum geht es beim digitalen Marketing. Inhalte, die früher einmal als Vortrag gehalten wurden oder in einer gedruckten Zeitschrift verschwunden sind, können heute nachhaltig genutzt werden. Sie akquirieren für die Urheber*innen quasi ohne Zusatzaufwand dauerhaft weiter.

Wir brauchen Raum für Klarheit und Essentielles

Der hektische Berufsalltsag ist oft verzettelt. Der Shutdown hat uns gezeigt, dass wir uns fokussieren müssen. Welche Projekte und Angebote sind wirklich wichtig? Wofür brennen wir? Wo wollen wir investieren, um HeadStarterz zu einem noch stärkeren Partner für die Vermarktung juristischer Produkte und Inhalte zu machen?

Distanz und Ruhe vor dem Sturm des Alltags ermöglichen einen klaren Blick. Es entsteht Raum für Ideen und neue Sichtweisen auf bestehende Probleme. Klarheit wirkt aktivierend und setzt Energie frei. Diese Energie ist weitaus wertvoller als durch solche Denkpausen «verlorene» Arbeitszeit. Wir sehen darin ein sinnvolles Investment.

Um diese Klarheit zu erreichen, werden wir auch künftig jeweils Denkpausen einrichten. Mindestens einen Tag im Monat soll jeder von uns abschalten und Raum zum Denken bekommen. Das ist Teil der Arbeitszeit und keine Aufgabe für den Feierabend oder das Wochenende.

Obwohl wir in den vergangenen fünf Wochen eher mehr gearbeitet haben als vorher, haben wir uns diesen Raum genommen. Wir hatten viele Ideen und einige Angebote für neue Projekte. Es wäre einfach gewesen, zu allem «Ja» zu sagen. Die Entscheidung, wo wir investieren und uns entwickeln wollen, war wichtig. Wir gehen die nächsten Schritte nun fokussiert, mit einer tiefen Überzeugung und voller Elan an.

Für den Moment sagen wir nur so viel: Es wird von HeadStarterz auch weiterhin spannende Angebote im Bereich Legal Marketing geben!

Zum Abschluss

Es ist ja eigentlich ein gutes Zeichen, wenn man nicht so viel Zeit für's Publizieren in unserem Shutdown-Diary hatten. Wir hätten mit euch aber gerne einen ausführlicheren Austausch über die Erfahrungen im Home-Office geführt.

Was habt ihr in diesem Shutdown gelernt? Teilt es uns mit: entweder auf LinkedIn als Kommentar zum Post dieses Beitrags oder per E-Mail an: tobias@headstarterz.com! Die wichtigsten Learnings fassen wir in einem Guide zusammen.

Ich bin gespannt, wie wir in 6, 12 und 24 Monaten auf diesen Shutdown zurückblicken werden. Und was von all den Learnings aus dieser Zeit übrig geblieben ist. Vielleicht gibt's dann auch wieder ein Update zum Shutdown-Diary.

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